Ausblick auf das Festival cresc… 2022

FRANKFURT. „MeWe“ ist cresc… 2022 überschrieben. Das Festival für aktuelle Musik soll an fünf Festivaltagen zwischen dem 25. Februar und dem 5. März 2022 in Frankfurt, Darmstadt und Offenbach stattfinden. Das Motto stammt aus dem wohl kürzesten Gedicht der Welt: „Me We“. Gedichtet hat es Muhammad Ali (1942-2016), der Boxer wurde, weil man ihn als Menschenrechtsaktivist zunächst nicht erhören wollte. In der deutschen Übersetzung als „Ich Wir“ geht der Klang eines zwingenden Ganzen leider verloren.

Konzept und Programm der von Ensemble Modern und hr-Sinfonieorchester Frankfurt getragenen Biennale wurden auf einer Pressekonferenz am 24.11.21 im Haus der Deutschen Ensemble Akademie e.V. vorgestellt.

cresc… 2022 – ein Festival zum Mitmachen

Wie das Plakat mit den Bausteinen „Me“ und „We“ spielt, lädt das Festival zum Mitmachen ein. Etwa am Sonntag, den 27.2. ab 19 Uhr im Capitol in Offenbach: Komponistin Catherine Milliken beschäftigt sich gern mit musikalischen Laien, nimmt ihre Nöte, Wünsche und Pläne ernst. Mit Können und Erfahrungen, etwa mit jungen Strafgefangenen oder mit Flutopfern, lässt sie das Ganze zu einem Stück werden. In ihrem „Night Shift“ arbeitet ein Chor aus komponierenden Laien mit professionellen Musikern zusammen. Das Publikum kann mitmachen.

Die ersten beiden Festivaltage bieten in Räumen des Hessischen Rundfunks Erlebnisse für alle Sinne. Die Sinfoniekonzerte rund um das Thema Island hat der isländische Komponist und Dirigent Daniél Bjarnason zusammengestellt, unter anderen mit den „Earth Dances“ von Harrison Birtwistle. In einer begehbaren Klang- und Lichtinstallation kann man über das Konzert hinaus in diese Komposition buchstäblich eintauchen, bevor die „freitagsküche“ um den Künstler Thomas Friemel nicht nur satt, sondern auch kreativ macht. Als einer von vielen inspirierenden Solisten des Festivals kommt Martin Grubinger.

Am Freitag, dem 4.3.22 wird die Darmstädter Centralstation zur Botschaft des Schwarzen Afrika: mit vielen Trommeln zeigt das senegalesische „Liberation Orchestra of Inverted Traditions“ um den Komponisten und Schlagzeuger Jessie Cox afrikanische Musikkultur und verbindet sie in freien Improvisationen mit westlichen Musikern. Anschließend vermittelt Sofia Jernberg ihren „Black Spirit“ mit der hr-Bigband.

Der letzte Festivaltag gehört der jungen Generation und stellt unter anderem Komponisten und Dirigenten aus den neu ins Leben gerufenen International Composer & Conductor Seminars (ICCS) vor. Zum Beschluss lädt die Frankfurter „freitagsküche“ an eine inszenierte Essenstafel.

DORIS KÖSTERKE
24.11.2021

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